Wir verstehen den Einsatz von Ketamin als Hinzugabe (Augmentation) zu einer fundierten Psychotherapie. In der Augmentierten Psychotherapie unterscheidet sich der Medikamenteneinsatz damit deutlich vom klassischen psychopharmakologischen Ansatz, bei dem eher der neurobiologische antidepressive Effekt im Vordergrund steht. Wir sehen das therapeutische Potenzial von Ketamin neben der direkten antidepressiven Wirkung unter anderem auch in der bewusstseinsverändernden Wirkung. Diese veränderten Bewusstseinszustände ermöglichen häufig die Einnahme einer anderen Perspektive auf sich und die Umwelt. Die Arbeit mit unbewussten Inhalten und das Erkennen und Aufbrechen alter Muster ist häufiger möglich. Dies kann einen psychotherapeutischen Prozess enorm bereichern und intensivieren. Die Ketamingabe wird dabei stets von Fachärzten für Anästhesie überwacht. Es erfolgt eine kontinuierliche EKG- und Sauerstoffsättigungs-Überwachung. Mit Hilfe der Spritzenpumpe können dabei die Fachärzten für Anästhesie die optimale Dosierung von Ketamin für therapeutisch wertvolle veränderte Bewusstseinszustände finden.