Ketamin ist ein seit über 50 Jahren gebräuchliches Narkose- und Schmerzmittel. Es fällt nicht unter das Betäubungsmittelgesetz. Es gibt eine breite Studienlage für den Einsatz von Ketamin bei psychischen Erkrankungen, allen voran zur Behandlung therapieresistenter Depressionen.Das Esketamin-haltige Nasenspray Spravato® hat als derzeit einziges Präparat eine Zulassung als Add-on bei therapieresistenter Depression. Es ist aktuell noch sehr teuer und wird nicht von allen Krankenkassen bezahlt. Wir nutzen Ketamin i.v. mittels Perfusor unter anästhesiologischer Überwachung. Hiermit kann ein patientenindividuelle Dosierung verabreicht werden und die Behandlung kann jederzeit abgebrochen werden. Ketamin i.v. wird hierbei als „Off-Label“ Medikament genutzt, worüber explizit aufgeklärt wird. Anders als in geläufiger Psychopharmakotherapie wird Ketamin dabei nur gezielt in wenigen Einzelgaben im Rahmen der Therapie eingesetzt, es wird keine Substitutionsbehandlung mit Dauereinnahme, wie z.b. bei Antidepressiva durchgeführt.
Es liegt eine über 50-jährige Anwendungserfahrung zu Ketamin vor. Es ist nebenwirkungsarm und sicher in der Anwendung. So kommt es z.B. nicht zu Veränderungen des Atemantriebs. Es liegt ein niedriges Abhängigkeitspotential vor, das vor allem Menschen mit bestehender Substanzgebrauchsstörung betrifft. In den Vorgesprächen wird dieses Risiko explizit abgeklärt.